Für ‚Dry Sea’ hat Sabine Kacunko mikroskopische Bilddateien von Pilzkulturen aus der Wüste Gobi hergestellt. Diese Bilddateien sind die Quelle für die interaktive Rauminstallation ‚Dry Sea’. Die Pilzkulturen "Wüstenpatina" sind von Anna Gorbuschina (BAM Berlin) angezüchtet wurden.
Der Mikrokosmos der Wüstenpatina ist rückprojiziert auf eine Leinwand, deren Ausmaße im Ausstellungsraum an eine Wand erinnern. Zu Beginn der Ausstellung von ‚Dry Sea’ ist die gräuliche Wüstenpatina auf dem ganzen Schirm zu sehen. Eine Kamera nimmt alle Besucher auf, die sich hinter der Projektionsfläche bewegen. Diese Daten werden an einen Computer weitergeleitet, auf welchem die Bilder der Wüstenpatina gespeichert werden.
Die Bilddateien werden von einer Software verarbeitet, die speziell für diese Ausstellung entwickelt wurde. Je mehr Leute den Raum betreten, desto fragmentierter wird das Bild auf der Leinwand. Die Patina schwindet immer mehr dahin, bis sie zu dem Punkt an dem ihr Bild nicht mehr sichtbar ist.
Die Bezüge und Denkanstöße, welche die Arbeit in sich birgt, reflektiert das sensible ökologische und ökonomische Gleichgewicht, in dem die Welt sich befindet und welches es zu bewahren, bzw. wiederherzustellen gilt. Mit den visuellen Eindrücken ihrer interaktiven Installation ‚Dry Sea’, macht Sabine Kacunko nicht nur die mystische Schönheit natürlicher Prozesse sichtbar, sondern auch die Effizienz des menschlichen Handelns.